ALSTÄTTE

Ein Starkes Stück Münsterland

WER WAR EIGENTLICH KUCHELS NATZ?

Wenn man sich mit älteren Leuten über Alstätter Originale unterhält, fällt immer wieder der Name Kuchels Natz. Wo er geboren wurde und was es eigentlich mit ihm auf sich hat, ist weitestgehend in Vergessenheit geraten. Das Alstätter Familienblatt hat sich jetzt die Mühe gemacht, intensiv in sein mittlerweile ansehnliches Archiv hinein zu schauen und seine Spuren, die er hinterlassen hat, zu verfolgen. Insbesondere eine von Professor Dr. Heinrich Rensing (Tons Heer) auf Plattdeutsch verfasste Geschichtensammlung über Kuchels Natz, die 1933 im Laumannverlag in Dülmen erschien, ist eine hervorragende Quelle. Sie enthält viele biographische Details die wir hier in Kurzform zusammenfassen.

Noch heute ist der (plattdeutsche) Name Kuchel in Alstätte geläufig. Im Brook, dort wo heute Ida Leeners und Sohn Ludger Leeners mit seiner Frau Maria wohnen (Brook 77), wurde am 11.Dezember 1819 Bernhard Ströing (Kuchels Natz) als Sohn von Gerhard Ströing und seiner Frau Gertrud geb. Lübbers geboren.

Nachdem er auf elterlichen Kotten Kindheit verbracht hatte, begann Bernhard Ströing in Enschede bei einem Textilunternehmen eine Lehre als Dreher, für die damaligen Verhältnisse (insbesondere auch wegen der abgelegenen Wohnlage) eine ziemlich unkonventionelle Berufswahl. War es doch die Regel, dass man sich als Knecht bei größeren Bauern (die es seinerzeit im Brook noch in großer Zahl gab) sein Auskommen suchte. Als Alternative (und wer den Mut und das Kleingeld dazu hatte) stand zunehmend die Auswanderung nach Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, im Raum. Ergänzend muss man allerdings auch erwähnen, dass die Brööker schon zur damaligen Zeit eher auf die moderne Stadt Enschede mit der aufstrebenden Textilindustrie ausgerichtet waren als auf Alstätte.

Während seiner Lehrzeit in Enschede wurde er als „Alleskönner“ oder „Dusendkünstler“ stadtbekannt. Seine Lehrmeister waren von ihm überaus angetan. Ob als Drechsler, Uhrmacher, Klempner, Kupferschmied, Büchsenmacher oder Graveur, nahm er es mit jedem Handwerker auf. Außerdem spielte er noch Violine. Er hätte gut sein Glück in Enschede machen können. Jedoch zog es ihm vor allen Dingen wegen seiner Jagdleidenschaft wieder nach Alstätte zurück. Da es vor 1848 noch keine parzellierten Jagdreviere gab, sondern man sich einfach einen Jagdschein kaufen konnte und dann frei jagen durfte, streifte er mit seinem Freund Hinnerk Lammers durchs ganze Münsterland und einen großen Teil Hollands, um der Jagdleidenschaft zu frönen. Ab 1848 waren sie gezwungen, ein festes Jagdrevier zu pachten. Neben der Jagd zog Ihn aber auch die Liebe zu seiner Annkatrin zurück nach Alstätte.

Am 22. Januar 1856 heiratete er im Alter von 37 Jahren die 21 jährige Anna Katharina Leeners und ließ sich im Dorf nieder. Das Haus (Dorf 82), dass das Paar bezog, stand zwischen der heutigen Gaststätte Bredeck und der Bäckerei Hörst. Später wohnte dort „Sinäuken“, den älteren Alstättern sicherlich noch bekannt. Während seine Frau als Hebamme tätig war, entwickelte er sich zu einem vielseitigen, vor allem technisch interessierten Menschen. Alles was an komplizierten Gerätschaften zu reparieren war, wurde Ihm auf die Werkbank gelegt.

Das Haus muss ein Taubenschlag und der gesellschaftliche Mittelpunkt des Dorfes gewesen sein. Dies ist nicht verwunderlich, waren doch beide in Berufen tätig, die viele Kontakte zur Bevölkerung in Alstätte nach sich zogen. Sein westfälischer Humor, der auch vor derben Streichen nicht zurückschreckte, war sprichwörtlich. So wurde er 1864 Schützenkönig und musste im darauffolgenden Jahr den Schützenvogel anfertigen. Dieser hatte es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Beim Vogelschießen brach nach wenigen Schuss der Vogel auseinander, es wurde ein Tusch gespielt, der neue König schien gefunden. Doch weit gefehlt. Kuchels Natz humpelte zur Stange und wies nach oben auf die Stange. Tatsächlich, ein „kleines Vögelchen“ saß noch auf der Stange, der Vogel war in zwei Schalen gebaut worden. Es dauerte dann noch bis zum frühen Abend, bis der aus hartem „Vennholz“ gefertigte Vogel von der Stange fiel und ein Heinrich Gerwing als König sein Nachfolger wurde.

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