Es erinnerte an früher, als der Onkel kam. Der große Tisch in der Küche war schon vor der Mittagszeit abgeräumt, Wasser kochte in großen Töpfen, die Wurstpresse war am Tisch angeschraubt, Einmachgläser für Leberwurst und Gefrierbeutel standen bereit.
Ganz so wie früher war es aber nicht. Vor einigen Tagen hatte die Fleischerei Baumeister das Schwein bereits erlegt und in zwei Hälften aufgeteilt. Diese hingen dann an der Holzleiter ab, aber ein bisschen anders als man diesen Begriff heutzutage nutzt.
Beim Schlachtfest wurde das Tier zerlegt und das Fleisch zubereitet. Gleichzeitig gab Metzgermeister Hubert Vortkamp einige Tipps und Hinweise zur Verarbeitung. Was macht man Bauchspeck im Winter und welche Teile nutzt man für einen Rollbraten. Einer wurde auch gleich mit Gewürzen zubereitet und in der Küche des Heimathauses gebraten. Auch auf die Wurst kam es an. Denn die Wurst wurde aus dem Mett gleich in den gewaschenen Dünndarm des Schweines gepresst. Um dann auf den Grill lecker zubereitet zu werden.
Insgesamt war es für die ca. 30 Besucher ein geselliger Tag an dem viele Erinnerungen an frühere Zeiten erzählt wurden. Damals als es noch einmal im Jahr ein Schlachtfest gab, bei dem es mit der Hand gemacht wurde und nur wenige Maschinen eingesetzt wurde. Der Geschmack der Wurst noch von natürlichen Gewürzen bestimmt wurde und nicht von künstlichen Aromen und Konservierungsstoffen. Als man sehen konnte, wo alles her kam.