In den dreißiger Jahren des vorherigen Jahrhunderts versuchte August Brüggemann mit Unterstützung des Vogelschutzvereins, Weißstörche an der Haarmühle heimisch zu machen. Um 1934 nistete ein Storchenpaar auf der Dachspitze des heutigen Restaurants. Während der Aufzucht wurden die Störche mit Hilfe eines Flaschenzuges an dem ein Eimer gehängt wurde, zusätzlich versorgt. Danach versucht man vier Jahre lang die Störche zu binden, aber sie kamen nie von ihrem Flug nach Süden wieder zurück. Nur von einem Jungstorch, der sich in Südfrankreich ein Bein gebrochen hatte und dort gesund gepflegt wurde, erhielt man auf Grund der Ringnummer eine Nachricht.
Nach über 80 Jahren versuchte sein Enkel, Clemens August Brüggemann wieder Störche an der Haarmühle zu bekommen. Auf Grund des fantastischen Biotops auf und rund um die Haarmühle herum, baute er im vergangenen Jahr ein Storchennest nach fachlicher Beratung und Unterstützung. Im ersten Jahr wurde das Nest von Nilgänsen aufgesucht. In diesem Jahr kamen zunächst an einem Tag 10 Störche von denen am 2. Tag nur noch drei zusehen waren. Nach einem weiteren Tag wurde das Nest am 2. April mit zwei Störchen besetzt. Unbeeindruckt von den vielen Besuchern an der Haarmühle begannen die Störche ab dem 10 April zu brüten.
Am 12. Mai kamen 3 Weißstörche zur Welt. Unsere Bilder zeigen die Weißstörche mit den Jungstörchen vom 30. Mai 2017.
Anmerkung: Je nach Brutgebieten kehren Weißstörche Ende Februar bis Anfang April zu Ihren vorherigen Brutgebieten zurück. Die Brutzeit dauert 32 bis 33 Tagen zwischen Anfang April bis Anfang August. In erstmals auf gesuchten Nester legen sie 2-3 Eier, in den folgenden Jahren können auch 5 Eier gelegt werden, die so-wohl von den Männchen als auch von den Weibchen bebrütet werden.
Während des ersten Lebensmonats werden die Jungen ständig von einem Alt Vogel bewacht.
Nach etwa 2 Monaten werden die Nesthocker flügge, werden aber noch weitere zwei bis drei Wochen von den Eltern versorgt. Nach etwa zweieinhalb Monaten werden die jungen Weißstörche selbständig. Die Geschlechtsreife tritt mit etwa drei bis fünf Jahren ein. Erst dann kehren die Jungtiere zu Ihren alten Nistgebieten zurück. In der Zwischenzeit leben sie in den Überwinterungsgebieten.
Weißstörche ernähren sich von Kleinsäugern, Froschlurchen, Eidechsen, Schlangen, Fischen, Regenwürmer, großen Insekten und ihren Larven. Ausnahmsweise auch von Eiern und Jungtieren von Bodenbrütern.
Clemens August Brüggemann